Bürgerhain und kühle Teiche tun Erholung und Klima gut

Eine bedeutende Etappe des großen Projekts „Bayreuths lebendiger Süden“ ist geschafft: Der Bürgerhain zwischen Pottensteiner und Thiergärtner Straße ist fertig, drei historische Teiche im Studentenwald sind wiederhergestellt. Gemeinsam mit zahlreichen geladenen Gästen hat die Stadt Bayreuth die beiden Bausteine am Freitag (16. Mai 2025) offiziell eingeweiht.

Oberbürgermeister Thomas Ebersberger lobte bei der Einweihung des Teilprojekts Bürgerhain vor zahlreichen Gästen das große Vorhaben „Bayreuths lebendiger Süden“.
Oberbürgermeister Thomas Ebersberger lobte bei der Einweihung des Teilprojekts Bürgerhain vor zahlreichen Gästen das große Vorhaben „Bayreuths lebendiger Süden“. Foto: Stadt Bayreuth

Der Bürgerhain verbindet den Stadtteil Glocke mit dem südlichen Ende des Tierpark Röhrensee – einem Dreh- und Angelpunkt mit Wegeverbindungen zum Studentenwald, zum Ökologisch-Botanischen Garten der Universität und zum Umweltschutz-Informationszentrum Lindenhof. Diese etablierten Einrichtungen zu vernetzen, ist eines der Hauptziele der Planungen im Bayreuther Süden, die federführend vom Stadtgartenamt umgesetzt werden.

106 Laubbäume auf drei Hektar Fläche

 Auf über drei Hektar Fläche wurden im Bürgerhain arten- und blütenreiche Wiesen angesät und 106 Laubbäume gepflanzt, welche auch im Klimawandel gute Entwicklungschancen haben. Walnussbäume, Esskastanien, Elsbeeren, Trauben- und Zerreichen, Wildbirnen und verschiedene Ahornarten werden künftig einen lockeren, lichtdurchfluteten Hain bilden. „Die Bäume wurden alle durch Baumpatenschaften von Firmen, Privatpersonen und Vereinen finanziert – ein echter Bürgerhain also, von Bürgern für Bürger“, betonte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger bei der Einweihungsfeier.

Stadtbaureferentin Urte Kelm dankte den Baumpaten und allen am Projekt Beteiligten für die Realisierung des Bürgerhains sowie die Rekultivierung der drei Teiche im Studentenwald.
Stadtbaureferentin Urte Kelm dankte den Baumpaten und allen am Projekt Beteiligten für die Realisierung des Bürgerhains sowie die Rekultivierung der drei Teiche im Studentenwald. Foto: Stadt Bayreuth

Die Baumpatinnen und -paten finden ihre Namen im Pavillon wieder, wo auch ein Lageplan den Standort des Baumes ausweist. Das Bauwerk wird den Bayreuthern übrigens nicht unbekannt sein: Es handelt sich um den vom Künstler Roland Schön entworfenen Pavillon „Cosmos“, den ehemaligen Ausstellungsraum des Kunstvereins auf der Landesgartenschau 2016. Adaptiert an die Anforderungen im öffentlichen Raum, findet er nun im Bürgerhain eine dauerhafte Bleibe.

Waldspaziergang bei der Einweihungsfeier

 Neben dem Bürgerhain hat sich auch im Studentenwald einiges getan, wie bei einem Waldspaziergang im Rahmen der Einweihungsfeier zu erfahren war. Drei wieder hergestellte Teiche erinnern künftig an die ehemalige Weiherlandschaft im Süden von Bayreuth. Am historischen Ort entstehen nach über 250 Jahren der Alte und der Große Haasenweiher sowie der Schwarze Weiher sukzessiv neu. Sobald sich die Weiher mit Wasser gefüllt und begrünt haben, werden sie auf rund drei Hektar Fläche, davon über 8.000 Quadratmetern dauerhafter Wasserfläche, nach und nach Lebensraum für Amphibien, Libellen, seltene Kleinfische und Wasservögel sein und die Artenvielfalt steigern.

„Wie auch der Bürgerhain werden die wiederhergestellten Weiher außerdem zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen“, erklärte vor Ort Stadtbaureferentin Urte Kelm. Über den Teichen im Studentenwald und den Wiesen im Bürgerhain wird Kaltluft entstehen, die der Stadt zufließt. Die Klimawirksamkeit der Maßnahmen erfasst ein Messprogramm des Lehrstuhls für Mikrometeorologie an der Universität Bayreuth, das auch die künftige Entwicklung weiter beobachtet und dokumentiert.

Keine Belastung des städtischen Haushalts

 Die Umsetzung dieser Projekte wurde im Rahmen des Programms „Anpassung urbaner und ländlicher Räume an den Klimawandel“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen sowie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung möglich. Die kalkulierte Bausumme von 750.000 Euro für den Bürgerhain und die Teiche konnte eingehalten werden. Sie wird mit 90 Prozent aus Bundesmitteln bezuschusst. Den städtischen Eigenanteil deckt die Erbschaft einer Privatperson ab, die der Stadt zugeflossen ist, so dass die Maßnahmen ohne Belastung des städtischen Haushaltes realisiert werden konnten.

Robert Pfeifer, Leiter des Stadtgartenamtes, stellte die Projekte Bürgerhain und Wiederherstellung der ehemaligen Teiche den zahlreichen Gästen vor.
Robert Pfeifer, Leiter des Stadtgartenamtes, stellte die Projekte Bürgerhain und Wiederherstellung der ehemaligen Teiche den zahlreichen Gästen vor. Foto: Stadt Bayreuth

Neben den Fördergebern aus dem Bundesprogramm dankten Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Stadtbaureferentin Urte Kelm und Stadtgartenamtsleiter Robert Pfeifer den vielen Baumpatinnen und -paten für die Unterstützung, der Almosenkastenstiftung für die gute Zusammenarbeit im Studentenwald, der Universität Bayreuth für die Kooperation und den planenden Landschaftsarchitekten sowie den ausführenden Firmen für ihre sorgfältige Arbeit.

Weiteres Teilprojekt in Arbeit

 „Mit der Einweihung des Bürgerhains und der historischen Teiche im Studentenwald ist das Projekt in Bayreuths lebendigem Süden aber noch nicht abgeschlossen“, so Stadtgartenamtsleiter Robert Pfeifer. Derzeit entsteht als drittes Teilprojekt im Bundesprogramm in der Tappertaue auf dem ehemaligen Gelände der Firma Zapf ein neuer Landschaftspark. Die Einweihungsfeier am Bürgerhain wird also nicht die letzte Etappe auf dem Weg in die Zukunft zu einem lebendigen und klimawirksamen Süden Bayreuths sein.