Die Kreuzung zwischen dem Inneren Radring und der Karl-von-Linde-Straße ist etwas Besonderes in Bayreuth. Denn hier müssen seit Kurzem die Autos am Stopp-Schild anhalten, um Radfahrern und Fußgängern Vorrang zu gewähren.
„Der Umbau des Kreuzungsbereichs ist Bestandteil des Maßnahmenprogramms zur Radverkehrsförderung, welches unter anderem auf entsprechende Absprachen mit dem Radentscheid zurückgeht“, begründet Oberbürgermeister Thomas Ebersberger die neue Vorfahrtsregelung. Während der Radring zwischen Altstadt und Universität sehr stark von Fußgängern und Radfahrern genutzt werde, seien nur noch sehr wenig Autos auf der Karl-von-Linde-Straße unterwegs. „Deswegen“, fügt Zweiter Bürgermeister Dr. Andreas Zippel, der für den Bereich Mobilität zuständig ist, hinzu, „ist die Karl-von-Linde-Straße umgebaut und die Vorfahrtsregelung geändert worden, sodass künftig Fußgänger und Radfahrer auf dem Uni-Highway Vorrang haben. Diese Maßnahme soll die Verkehrssicherheit steigern.“
Nach dem Abbau der Umlaufsperren für den Radverkehr wurde das Tempo für den motorisierten Verkehr unter anderem durch eine Verengung der Fahrbahn und den Bau einer Rampe zum Uni-Highway reduziert. Anschließend wurde die Vorfahrtsregelung zugunsten des Fuß- und Radwegs mit einem Zebrastreifen, einer rot markierten Radverkehrsfurt und STOP-Schildern sowie Haltemarkierungen für den querenden Fahrverkehr auf der Karl-von-Linde-Straße geändert. Die auffällige Gestaltung soll die Aufmerksamkeit aller Verkehrsteilnehmenden erhöhen.
Der Innere Radring ist ein integraler Bestandteil des Hauptroutennetzes für den Radverkehr und übernimmt eine zentrale Verbindungs- und Verteilfunktion. Der Uni-Highway verläuft abseits von Hauptverkehrsstraßen und wird in weiten Teilen auf stillgelegten ehemaligen Bahntrassen geführt. Auch hierdurch ist für Radler eine weitestgehend hohe Qualität bei Fahrkomfort und Geschwindigkeit gegeben. So gibt es beispielsweise nur geringe Steigungen, außerdem ist der Uni-Highway teilweise „kreuzungsfrei“. Dafür gibt es Unter- oder Überführungen bei der Frieden-, Kloppstock- und Universitätsstraße sowie der Ludwig-Thoma-Straße.
Der Innere Radring verläuft um das Kernstadtgebiet und bildet dabei das „Herzstück“ der vorhandenen Radinfrastruktur. Er kreuzt jede radiale Hauptroute und Pendlerstrecke, wodurch der Innere Ring häufig als Abkürzung oder sogar direktere Route genutzt werden kann – ohne die Innenstadt durchqueren zu müssen.