Wie steht es um die Kunst in Bayreuth? Oder genauer: Wie stand es um die Kunst in Bayreuth unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg? Genau dieser Frage geht die Ausstellung „Kunst in Bayreuth – Werke der 1940er bis 1960er Jahre“ nach, die am 1. Juni von Oberbürgermeister Thomas Ebersberger eröffnet wird.
Die Ausstellung konzentriert sich auf diese drei Jahrzehnte und präsentiert die Werke, die das Kunstmuseum in seinen Sammlungen und Stiftungen beherbergt. Darunter sind auch zahlreiche Kunstwerke, die bisher noch nicht zu sehen waren.
Die Stadt Bayreuth gehört zu jenen Städten, die in den letzten Kriegstagen zu großen Teilen zerstört wurde. Das Ergebnis war erschütternd: Die Stadt glich einem Trümmerfeld; die Menschen waren mit der Zerstörung wie auch mit dem Verlust von Angehörigen und dem Verlust des eigenen Heims konfrontiert. Es herrschte ein allgegenwärtiger Mangel.
Kunst-Szene in Bayreuth aktiv
Doch trotz dieser Situation zeigte sich in Bayreuth eine kreative und künstlerische Bewegung. Die Kriegswirren hatten Künstlerinnen und Künstler nach Oberfranken gebracht, die sich mit jenen zusammentaten, die sich hier bereits eine künstlerische Existenz aufgebaut hatten. Es bildete sich die Freie Gruppe Bayreuth – eine Künstlergruppe, deren Name Programm war. 1951 war es dann soweit: Die erste Ausstellung mit den Mitgliedern dieser Gruppe zeigte die Arbeiten in der Graserschule.
Sammlungen und Stiftungen im Kunstmuseum Bayreuth
Vor 25 Jahren wurde im Alten Rathaus das Kunstmuseum Bayreuth gegründet. Im Laufe der Jahre wuchs der Bestand des Hauses durch Schenkungen, Stiftungen und Sammlungen, die im Kunstmuseum bewahrt und erforscht werden. Darunter sind die Dr. Helmut und Constanze Meyer Kunststiftung, die Prof. Dr. Klaus Dettmann Kunststiftung, die Voith von Voithenberg Stiftung und die Georg Jakob Best Kunststiftung Viola Schweinfurter. Hinzu kommen die beiden Dauerleihgaben der Oberfrankenstiftung, die Sammlungen Caspar Walter Rauh und Werner Froemel sowie die Georg Tappert Schenkung. All diese Sammlungen und Stiftungen enthalten Werke der Künstlerinnen und Künstler der Freien Gruppe Bayreuth.
Nachdem das Kleine Plakatmuseum seine Tore geschlossen hatte, wurde dieser Bestand ebenfalls dem Kunstmuseum überantwortet. Aktuell zählen die Sammlungen im Kunstmuseum Bayreuth 40.000 Kunstwerke und 25.000 Plakate.
Freie Gruppe Bayreuth
Bereits 2016/2017 zeigte das Kunstmuseum eine Ausstellung zur Freien Gruppe Bayreuth. Jener Ausstellung waren eine umfangreiche Grundlagenforschung und wissenschaftliche Arbeit vorangegangen, von denen nun auch die aktuelle Ausstellung profitiert. Am Sonntag, 1. Juni, wird die Ausstellung „Kunst in Bayreuth – Werke der 1940er bis 1960er Jahre“ eröffnet und präsentiert bis 19. Oktober die mannigfaltigen Arbeiten der Künstlerinnen und Künstler der Freien Gruppe Bayreuth.
Zu dieser Ausstellung gibt es wieder ein umfangreiches Begleitprogramm, das auf der Website des Kunstmuseums veröffentlicht wird. Diese Termine sowie weitere Informationen stehen unter www.kunstmuseum-bayreuth.de.
Quelle: Kunstmuseum Bayreuth