So sichern die Stadtwerke die Wasserversorgung

Die anhaltende Trockenheit macht sich auch in der Trinkwasserversorgung bemerkbar – doch Bayreuth ist gut vorbereitet: Dank einer breit aufgestellten Gewinnungsstrategie ist die Versorgung gesichert. Die Stadtwerke Bayreuth rufen dennoch zum bewussten Umgang mit Trinkwasser auf.  

Stadtwerke-Geschäftsführer vor dem Trinkwasserbrunnen auf dem Stadtparkett | Foto: Stadtwerke Bayreuth
Stadtwerke-Geschäftsführer Markus Rützel vor dem Trinkwasserbrunnen auf dem Stadtparkett. | Foto: Stadtwerke Bayreuth

Die Temperaturen steigen auf fast 40 Grad, Regen ist nicht in Sicht – eine Herausforderung für Mensch und Natur. Auch die Stadtwerke Bayreuth spüren die Auswirkungen der Trockenheit: „Im Fichtelgebirge gewinnen wir oberflächennahes Wasser. Wenn es dort kaum regnet, sinkt die verfügbare Menge“, erklärt Markus Rützel, Geschäftsführer der Stadtwerke Bayreuth. Statt der üblichen 40 Liter pro Sekunde liefert die Region derzeit nur 35 Liter. „Das ist in trockenen Sommern nicht ungewöhnlich – allerdings tritt dieser Rückgang sonst erst im Spätsommer auf. Die Versorgung Bayreuths ist dennoch nicht gefährdet.“

Versorgung mit Trinkwasser ruht auf mehreren Säulen

Denn die Trinkwasserversorgung der Stadt ruht auf mehreren Säulen: Ein Viertel stammt aus dem Fichtelgebirge, ein weiteres aus Tiefbrunnen im Stadtgebiet sowie im Landkreis östlich von Bayreuth. Knapp die Hälfte liefert die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) aus der Ködeltalsperre im Landkreis Kronach. „Die FWO meldet trotz der Trockenheit keine Probleme, und auch unsere Tiefbrunnen arbeiten zuverlässig. Sollte die Schüttung im Fichtelgebirge weiter sinken, können wir das problemlos ausgleichen“, so Rützel. „Das zeigt, wie wichtig eine diversifizierte Wasserversorgung ist.“

Der tägliche Wasserverbrauch liegt aktuell bei rund 19 Millionen Litern. In den Hochbehältern der Stadtwerke sind zudem rund 24 Millionen Liter gespeichert. „Wir sind also gut aufgestellt und haben deutliche Reserven“, betont Rützel.

Trinkwasser sparsam verwenden

Trotzdem appellieren die Stadtwerke an die Bevölkerung, Trinkwasser sparsam zu verwenden. Besonders in den Sommermonaten steigt der Verbrauch durch Gartenbewässerung stark an. „Ein 200 Quadratmeter großer Rasen benötigt bei Trockenheit über drei Monate hinweg rund 60.000 Liter Wasser – das entspricht dem Trinkwasserbedarf eines Menschen für etwa 30 Jahre“, erklärt Rützel.

Dabei lässt sich mit einfachen Maßnahmen viel Wasser sparen: Rasenflächen müssen nicht regelmäßig bewässert werden – sie erholen sich nach Regen schnell. Mulchen schützt den Boden vor Austrocknung. Wer gießt, sollte gezielt den Wurzelbereich versorgen – idealerweise mit Regenwasser. Seltener, aber intensiveres Gießen fördert zudem tiefes Wurzelwachstum und macht Pflanzen widerstandsfähiger.

Auch die Stadtwerke selbst gehen mit gutem Beispiel voran: Die große Rasenfläche im Kreuzsteinbad wird nicht bewässert. „Das spart viel Wasser – und das Kreuzer ist ohnehin ressourcenschonender als ein privater Pool“, sagt Rützel. Außerdem verwenden die Stadtwerke in ihrer Buswaschanlage hauptsächlich Brauchwasser. Das Wasser wird also wiederverwendet – Frischwasser kommt nur in geringen Mengen zum Einsatz.

Bei Hitze ausreichend trinken

Worauf man bei Hitze keinesfalls verzichten sollte: ausreichend trinken. An den Trinkwasserbrunnen der Stadtwerke – etwa auf dem Stadtparkett oder vor dem Rathaus – kann man sich jederzeit kostenlos erfrischen. „Das ist nicht nur gesund, sondern auch nachhaltiger als Flaschenwasser“, so Rützel.

Zusätzlich unterstützen die Stadtwerke die Refill-Initiative. Sie setzt sich dafür ein, Einwegplastik zu reduzieren, indem sie Menschen dazu ermutigt, ihre Trinkflaschen kostenlos an teilnehmenden Orten mit Leitungswasser aufzufüllen. Bei den Stadtwerken können Durstige an zwei Standorten während der Geschäftszeiten ihre Flasche auffüllen: Am Hauptsitz in der Birkenstraße und im Kundencenter Energie&Wasser an der ZOH. „Gerade in heißen Sommermonaten ist der Zugang zu kostenlosem Trinkwasser ein wichtiger Beitrag zu Nachhaltigkeit und Gesundheitsvorsorge“, betont Rützel.

Über die Wasserversorgung durch die Stadtwerke Bayreuth

Die Stadtwerke Bayreuth versorgen das gesamte Stadtgebiet mit Wasser. Rund fünf Milliarden Liter braucht die Stadt pro Jahr. Die stammen zu einem Teil aus der Ködeltalsperre der Fernwasserversorgung Oberfranken, aus Quellfassungen im Fichtelgebirge und aus insgesamt zwölf Tiefbrunnen. In den Wasserwerken auf dem Eichelberg und im Löchleinstal veredeln die Stadtwerke das Rohwasser, indem es gefiltert und überschüssige Kohlensäure entfernt wird, und leiten es zu insgesamt drei Hochbehältern. Sie liegen auf den Anhöhen der Hohen Warte und dem Eichelberg. Dort können die Stadtwerke gut 24 Millionen Liter Trinkwasser zwischenspeichern. Durch den Höhenunterschied entsteht ein natürlicher Druck, der das Wasser ohne weitere Pumpen zu den Menschen in der Stadt fließen lässt. Lediglich für die höheren Lagen Bayreuths benötigen die Stadtwerke Bayreuth Pumpstationen.

Insgesamt betreut das Unternehmen ein Rohrleitungsnetz mit einer Länge von 340 Kilometern. Die Qualität des Trinkwassers überprüfen zum einen Experten der Stadtwerke und zum anderen externe und speziell hierfür zugelassene Labore.

Quelle: Stadtwerke Bayreuth