Mit einer umfassenden Analyse ihres Trinkwassernetzes wollen die Stadtwerke Bayreuth die digitalen Daten ihrer Pläne überprüfen. Ziel ist es, dadurch das über 400 Kilometer lange Trinkwassernetz noch effizienter und zukunftssicherer zu gestalten.
Die Stadtwerke Bayreuth haben bereits seit einiger Zeit einen digitalen Zwilling ihres Trinkwassernetzes im Einsatz. Das Rechennetzmodell bildet das gesamte Rohrnetz virtuell ab und liefert Informationen, in welche Richtung das Wasser fließt und mit welchem Druck.
Nun soll das Modell durch praktische Messungen im Detail überprüft werden. „Wir wollen wissen, wie gut unsere digitalen Pläne mit der Realität übereinstimmen“, erklärt Klaus Markolf, Leiter Netz-Management bei den Stadtwerken Bayreuth. „Das hilft uns nicht nur bei der Optimierung bestehender Druckzonen, sondern auch bei der Planung zukünftiger Netzerweiterungen.“
Messungen in zwei Druckzonen
In dieser Woche und in der Woche vom 13. Oktober führen die Stadtwerke gemeinsam mit einem Spezialunternehmen Messungen durch: An mehreren Messstellen werden temporär Datenlogger installiert, die Druck und Durchfluss erfassen. Dazu wird an 67 ausgewählten Hydranten kontrolliert Wasser entnommen, um Druckabfälle zu analysieren und mit den Modellwerten abzugleichen. Am 22. September und am 14. Oktober – jeweils zwischen 22 und 3 Uhr – werden auch in der Nacht Messungen durchgeführt „Die Nachtmessung ist für uns eine wichtige Grundlage“, so Markolf. „Da gibt es kaum äußere Einflüsse durch Wasserentnahmen, und wir können hydraulische Effekte besonders gut erkennen.“
Mehr Flexibilität und bessere Planung
Die Ergebnisse der Analyse sollen helfen, das Netz flexibler zu gestalten – etwa durch die Verschiebung von Druckzonen. Auch bei der Erschließung neuer Gebiete oder bei Erneuerungsmaßnahmen liefert der digitale Zwilling künftig detailliertere Entscheidungsgrundlagen. „Früher mussten wir jede Veränderung einzeln durchrechnen“, sagt Markolf. „Heute können wir viel schneller und präziser beurteilen, wie sich unser Netz verhält – das ist ein echter Fortschritt. Und bei der Datenqualität machen wir durch unsere Rohrnetzanalyse einen deutlichen Sprung nach vorn.“
Keine Einschränkungen durch Messungen
Einschränkungen gebe es durch die Messungen keine, betont Markolf. „Es kann zwar zu leichten Druckschwankungen kommen, diese sind jedoch kaum spürbar und haben keinerlei Einfluss auf die Qualität des Trinkwassers. Es entspricht weiterhin den gesetzlichen Vorgaben und den gewohnt hohen Standards der Stadtwerke Bayreuth.“
Quelle: Stadtwerke Bayreuth