Stadtwerke warnen vor Telefonbetrug

Immer mehr Kunden der Stadtwerke Bayreuth berichten von betrügerischen Anrufen. Die Masche: Mit falschen Versprechen oder Drohungen versuchen unseriöse Anbieter, an Zählernummern zu gelangen – und stoßen damit ungewollt einen Wechsel des Energieanbieters an.

Seit Wochenbeginn ist Bayreuth offenbar in den Fokus unseriöser Energieanbieter geraten: Mehrere Kunden der Stadtwerke haben von Anrufern berichtet, die unter dem Vorwand eines günstigen Angebots oder einer drohenden Stromsperrung die Zählernummer der Kunden erfragen wollten. „Es gibt aber keine einheitliche Masche“, sagt Stadtwerke-Vertriebsleiter Michael Schuhmann. „Mal geben sich die Anrufer als Mitarbeiter der Stadtwerke Bayreuth aus, mal nennen sie überhaupt keinen Unternehmensnamen und fragen direkt nach der Kunden- und Zählernummer. In vielen Fällen nutzen die Anrufer aktuell eine Nummer mit der Berliner Vorwahl 030.“

Werbeschild mit Logo der Stadtwerke Bayreuth.

Keine sensiblen Daten preisgeben

Schuhmann rät allen Angerufenen dringend davon ab, sensible Daten preiszugeben. „Was viele nicht wissen: Sobald die Anrufer die Zählerdaten haben, können sie einen Anbieterwechsel anstoßen. Nach einiger Zeit bekommt man dann einen Vertrag zugeschickt. Wer dem nicht binnen zwei Wochen schriftlich widerspricht, wechselt den Energieanbieter – ohne es zu wollen.“

Selbst wenn es scheinbar zu spät ist und bereits die Vertragsbestätigung des neuen Energieanbieters im Briefkasten liegt, kann man noch etwas tun. „Für Haustürgeschäfte gilt eine Widerrufsfrist von 14 Tagen, innerhalb derer man ohne Angabe von Gründen vom Vertrag zurücktreten kann“, erklärt Schuhmann. Er empfiehlt, den Widerruf als Einschreiben mit Rückschein zu versenden. Die Stadtwerke Bayreuth helfen gerne dabei (Telefon: 0921 600-549). „Melden Sie sich bitte in jedem Fall bei uns, wenn Ihnen etwas seltsam vorkommt. Setzt ein Mitbewerber auf derart fragwürdige Vertriebsmethoden, wehren wir uns auch juristisch und brauchen vor Gericht die Aussage unserer Kunden, um den schwarzen Schafen der Energiebranche das Handwerk zu legen.“

Falls gewünscht, kontaktieren die Stadtwerke bei einem ungewollten Lieferantenwechsel den neuen Energieanbieter und machen ihn auf das rechtlich fragwürdige Verhalten seines Vertriebsmitarbeiters aufmerksam. „In manchen Fällen können wir den Wechsel sogar rückgängig machen, selbst wenn die gesetzliche Widerrufsfrist bereits abgelaufen ist“, sagt Michael Schuhmann.

Tipps der Stadtwerke Bayreuth

  • Kaltakquise ist verboten: Weisen Sie die Anrufer darauf hin, dass Sie nicht angerufen werden dürfen, ohne dass Sie sich vorher dazu bereit erklärt haben.
  • Seien Sie skeptisch: Ein Mitarbeiter der Stadtwerke Bayreuth würde nie mit Privatkunden einen Vertrag per Telefon oder an der Haustür mit Ihnen abschließen.
  • Geben Sie auf keinen Fall Daten heraus: Daten wie Zählernummer, Kundennummer, Bankverbindung u.Ä. können die Anrufer nutzen, um einen Stromanbieterwechsel anzustoßen.
  • Notieren Sie den Namen des Anrufers, den Firmennamen und die Telefonnummer: Kontaktieren Sie die Stadtwerke, denn die Hinweise sind sehr wertvoll. Im Idealfall helfen Sie, die unseriösen Unternehmen vor Gericht ziehen zu können.
  • Auftragsbestätigung schriftlich widersprechen: Sie haben nur eine zweiwöchige Widerspruchsfrist. Widersprechen Sie also umgehend in schriftlicher Form und schicken Sie Ihren Widerspruch per Einschreiben mit Rückschein an das Unternehmen. Gerne helfen Ihnen die Stadtwerken Bayreuth dabei (Telefon 0921/600-549).
  • Beschweren Sie sich bei der Bundesnetzagentur: Telefonische Kaltakquise ist verboten: Eine Erläuterung, wie Sie sich beschweren können, finden Sie auf der Seite der Bundesnetzagentur. (https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Vportal/TK/Aerger/Faelle/UEW/beschwerde/start.html)

Quelle: Stadtwerke Bayreuth