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17.02.2023

Auf der Suche nach einer Innenstadt-DNA

Im März startet ein dialogorientierter Strategieprozess für die Bayreuther Innenstadt

Aufbauend auf den von städtischer Wirtschaftsförderung und Stadtplanung in den Jahren 2021 und 2022 durchgeführten Onlineforen und Befragungen bei Innenstadtakteuren und Bürgerschaft, startet nun ein vom Stadtplanungsbüro Stadt + Handel begleiteter Strategieprozess zur Innenstadtentwicklung.

Innenstadt - Brunnen am Ehrenhof
© BMTG | Meike Kratzer

Die Bayreuther Innenstadt unterliegt wie alle Innenstädte einem Strukturwandel, der sich durch die Pandemie, die Energiekrise und weitere aktuelle Herausforderungen wie die Anpassung an den Klimawandel noch beschleunigt. Die bisherigen innerstädtischen Leitfunktionen wie Handel und Gastronomie werden weiterhin eine hohe Bedeutung haben, jedoch bedarf es ergänzender Nutzungen und Angebote, um die Innenstadt als den zentralen Ort der Stadtgesellschaft attraktiv und lebenswert zu gestalten. Somit ist eine Neupositionierung und Neustrukturierung der Innenstadt, der „guten Stube“ der Stadt, notwendig. In lebendigen Innenstädten werden Wohnen und Arbeiten sowie die Wahrnehmung unterschiedlichster Kultur- und Freizeitangebote an Stellenwert gewinnen. Leben und Aktivität sollen hierbei gleichermaßen in öffentlichen Räumen, den Straßen und Gassen, in Gebäuden, den Geschäfts- und Gasträumen stattfinden. Gerade die Aufenthaltsqualität der öffentlichen Räume ist wichtig, um Menschen in die Innenstadt zu holen und zu halten.

Mehrstufiger, dialogorientierter Prozess zur Neupositionierung

Bereits im April 2021 beschloss der Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates ein mehrstufiges, interdisziplinäres Vorgehen für eine Innenstadt der Zukunft. Hierbei sollten die verschiedensten Innenstadtakteure und Nutzergruppen aktiv einbezogen werden. Aufgrund der pandemiebedingten Einschränkungen waren die Beteiligungsmöglichkeiten bislang aber beschränkt. Dennoch konnten im Rahmen der Onlineforen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern, in einem Online-Austausch mit Immobilieneigentümern und Maklern sowie bei einer Onlinebefragung von Gewerbetreibenden in der Innenstadt erste wichtige Erkenntnisse gewonnen werden.

Dabei wurde deutlich, dass der Strukturwandel zulasten der Multifunktionalität der Innenstadt gehen kann. Werden beispielsweise langjährige Freizeit- und Einzelhandelseinrichtungen durch Wohnnutzungen ersetzt, kann die Attraktivität der Innenstadt für einzelne Zielgruppen abnehmen. Die Individualität der Innenstadt kann verloren gehen und es können vermehrt Konflikte zwischen einzelnen Nutzungen auftreten.

Wohin soll sich die Bayreuther Innenstadt entwickeln?

Für eine attraktive, multifunktionale und lebenswerte Innenstadt, die auch in Zukunft den Mittelpunkt der Stadt und der Bayreuther darstellen soll und von allen Gruppen der Gesellschaft gern besucht wird, stellt sich die Frage „Wohin soll sich die Bayreuther Innenstadt entwickeln?“ und „Wie könnten Leitlinien für eine gemeinschaftliche Innenstadtentwicklung aussehen und unterstützt werden?“. Hierbei ist das Spannungsfeld zwischen „Veränderungen als Chance sehen und Räume für Innovatives und Alternatives schaffen“ und „gewachsene Strukturen bewahren“ im Prozess zu berücksichtigen. Um an diesen Strategieprozess mit einem unvoreingenommenen Blick und neuen Impulsen von außen heranzugehen, wird dieser durch ein Fachbüro, dem Stadtplanungsbüro Stadt + Handel, moderiert und gestaltet.

Dialogorientiert und gemeinsam für die Zukunft der Bayreuther Innenstadt

Dieser Prozess kann nun ohne pandemiebedingte Beschränkungen und mit finanzieller Unterstützung durch den Sonderfonds „Innenstädte beleben“ des Bayerischen Bauministeriums mit allen Innenstadtinteressierten gestartet werden. Gemeinsam kann aktiv daran mitgewirkt werden, die „DNA der Bayreuther Innenstadt zu entdecken und zu bestimmen“. Der dialogorientierte Prozess beginnt mit einer Impulsveranstaltung am 6. März. Hierzu wurde ein breiter Querschnitt von Vertretern verschiedener Nutzungen, Interessen und Zielgruppen, dem Handel, der Gastronomie, der Immobilienwirtschaft, der Kultur und Kunst, aktiver Vereine, der Sozialverbände und Bevölkerungsgruppen eingeladen. Daran anschließend sollen weitere Formate folgen, um alle Akteure einzubeziehen und den Dialogprozess breit aufzustellen. Vorgesehen sind Innenstadt-Foren, City-Talks, ein Innenstadtspaziergang und Workshops. Für weitere Informationen beziehungsweise bei Interesse, sich in den Prozess einzubringen können sich Interessierte per E-Mail an innenstadtprozess@stadt.bayreuth.de melden.