Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe: Bayreuth verliert eine herausragende Persönlichkeit
Bayreuths Ehrenbürgerin, Altstadträtin und Landtagsvizepräsidentin a. D. Anneliese Fischer ist am Sonntag, 2. Februar 2020, im Alter von 94 Jahren verstorben. „Die Nachricht vom überraschenden Tod Anneliese Fischers hat mich sehr betroffen gemacht. Bayreuth verliert mit ihr eine herausragende Persönlichkeit, die sich durch ihr sozial-, landes- und kommunalpolitisches sowie gesellschaftliches Engagement um unsere Stadt sehr verdient gemacht hat“, würdigt Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe die Verstorbene.
„Ich persönlich habe Anneliese Fischer als faire und offene politische Persönlichkeit kennenlernen dürfen. Für sie hat die Zugehörigkeit zu unterschiedlichen politischen Gruppierungen keine Rolle gespielt. Kennengelernt haben wir uns über Bernd Mayer zu Beginn meines politischen Lebens“, so Merk-Erbe. Es sei ihr heute – in Gegenwart wie im Rückblick – eine besondere Ehre, „dass ich die Gelegenheit haben durfte, Anneliese Fischer nicht nur kennenlernen zu dürfen, sondern sie für die Stadt Bayreuth mit der Ehrenbürgerwürde auszuzeichnen.“
Anneliese Fischer wurde am 31. Mai 1925 in Pirmasens geboren. Sie war verwitwet und hatte vier Töchter. Vom 4. November 1980 bis zum 30. November1986 sowie vom 1. Mai 1990 bis zum 30. April 1996 war sie Mitglied des Stadtrates Bayreuth. Von 1984 bis 1998 gehörte sie zudem als Abgeordnete dem Bayerischen Landtag an. Von 1990 bis 1994 war Fischer stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CSU und von 1994 bis 1998 Landtagsvizepräsidentin.
Landtagsabgeordnete, Stadträtin
Anneliese Fischer absolvierte Abitur und Lehramtsstudium in Würzburg und arbeitete zunächst als Lehrerin. 1965 zog die Familie nach Bayreuth. Die Mutter von vier Töchtern engagierte sich im Elternbeirat des Gymnasium Christian Ernestinum (GCE), wurde dort Elternbeiratsvorsitzende und schon kurze Zeit später in die Landeselternvereinigung der Gymnasien in Bayern berufen, deren Vorsitzende sie 1979 wurde.
Am 4. November 1980 rückte sie als Nachfolgerin für den in den Deutschen Bundestag gewählten Ortwin Lowack in den Stadtrat Bayreuth nach. Bei der folgenden Stadtratswahl im Jahr 1984 erhielt sie erneut das Mandat im Stadtrat Bayreuth, welches sie im November 1986 mit Rücksicht auf Ihre Tätigkeit als Landtagsabgeordnete niederlegte.
Soziales Engagement
Anneliese Fischer hatte ein ausgeprägtes soziales Gewissen. Aus diesem Grund engagierte sie sich in vielfältigen sozialen Bereichen, wie zum Beispiel beim VdK, im „Weißen Ring“, und auch im Freundeskreis des Umweltinformationszentrums Lindenhof, dessen Gründungsvorsitzende sie war.
Zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen
Für ihr hohes Engagement um die Stadt Bayreuth wurde Anneliese Fischer im Jahre 1999 der Goldene Ehrenring und im Jahr 2019 das Ehrenbürgerrecht verliehen. Darüber hinaus erhielt folgende weitere Auszeichnungen: Bundesverdienstkreuz am Bande (1983), Ehrenmedaille des Bezirks Oberfranken (1992), Staatsmedaille für soziale Verdienste (1992), Bayerische Verfassungsmedaille in Silber (1993), Bayreuth Medaille in Silber (1994), Goldene Ehrennadel des VDK (1994), Bayerischer Verdienstorden (1994), Ehrensenatorin der Universität Bayreuth (1996), Ehrenbürgerin der Gemeinde Fichtelberg (1996), Bayerische Verfassungsmedaille in Gold (1997), Bundesverdienstkreuz I. Klasse (1998), Goldener Ehrenring der Stadt Bayreuth (1999), Päpstlicher Orden „Pro ecclesia et pontifice“ (1999).