Elektrifizierung Franken-Sachsen-Magistrale ungewiss

Projekt wird auf politischer Ebene erneut massiv in Frage gestellt – Pressegespräch im Bayreuth Rathaus

Die dringend notwendige vollständige Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale als wichtiges Schienen-Infrastrukturprojekt für die Region Bayreuth und die weiteren Anliegerregionen wird auf politischer Ebene erneut massiv in Frage gestellt. Im Bayreuther Rathaus wird diese Entwicklung mit großer Sorge verfolgt. Mit einem offenen Brief an das Bundesverkehrsministerium beziehen die Verantwortlichen der Interessengemeinschaft (IG) Elektrifizierung Nürnberg-Bayreuth/Cheb Position. 

Schaubild Zug

Bei einem Pressegespräch im Bayreuther Rathaus untermauerten Bayreuths Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, der stellvertretende Landrat Helmut Brückner (Landkreis Nürnberger Land), der Pegnitzer Bürgermeister Wolfgang Nierhoff, Bayreuths Landrat Florian Wiedemann und der Strukturbeauftragte der Stadt Bayreuth, Günter Finzel, die Notwendigkeit der Rest-Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale.

Diese ist im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans verankert. Die Planungen mussten jedoch gestoppt werden, da eine erneute Nutzen-Kosten-Untersuchung die Wirtschaftlichkeit nicht mehr belegen konnte. Diese Einschätzung wird jedoch von den Anrainerregionen der Magistrale massiv angefochten, da falsche Prämissen zu diesem Ergebnis geführt haben. Unabhängig davon gibt es intensive Bestrebungen, die Weiterplanung zu ermöglichen, da die Notwendigkeit der Elektrifizierung unbestritten ist. Schließlich handelt es sich um die am stärksten frequentierte Dieselstrecke Deutschlands inmitten der größten Dieselinsel in Mitteleuropa.

“Dieser Umstand wird dem Vernehmen nach von interessierten Kreisen zum Anlass genommen, der Franken-Sachsen-Magistrale den Status als transeuropäische Schienenstrecke zu nehmen und der konkurrierenden Bahnstrecke Nürnberg-Schwandorf- Furth i.W.-Pilsen zu übertragen”, kritisierte Bayreuths Oberbürgermeister Ebersberger beim Mediengespräch im Rathaus.

Durch den Klimawandel, durch geopolitische und wachsende wirtschaftliche Verflechtungen in Mittel- und Osteuropa wachse die Dringlichkeit und der Nutzen des Lückenschlusses auf der Franken-Sachsen-Magistrale massiv. Und: Eine vollständig elektrifizierte Franken-Sachsen-Magistrale verfüge über eine weitaus größere nationale und internationale Erschließungswirkung. “Der Ausbauaufwand ist geringer und sie ist durchgängig für den Güterverkehr nutzbar.”

Ihren Standpunkt hat die IG Elektrifizierung jetzt in einem offenen Brief an das Bundesverkehrsministerium in Berlin zusammengefasst. Er wird nun unter anderem auch an die EU-Kommission, das Präsidium des EU-Parlaments sowie die Landtags- und Bundestagsabgeordneten der Anliegerregionen der Franken-Sachsen-Magistrale adressiert.