Hoffnungsschimmer für den Leerstand RW44

„Herzwind“ und „Hoffnungsschimmer“ – diese  Wortschöpfungen zieren zum 200. Todestag des Dichters Jean Paul jetzt die Fenster des Hauses in der Richard-Wagner-Straße 44. Doch es geht um mehr als des Dichters Wortkreationen. Die Schriftkünstlerin Hannah Rabenstein und die Kalligrafin Andrea Wunderlich – beide gebürtig in Bayreuth – haben das leerstehende Objekt zu einem Hingucker gemacht.

Sie freuen sich über die künstlerisch gestalten Schaufenster des Anwesens Richard-Wagner-Straße 44: (v. li.) die Kalligrafin Andrea Wunderlich, Leerstandsmanagerin Beate Kadner-Rausch, Kultur- und Wirtschaftsreferentin Eva Bär sowie die Schriftkünstlerin Hannah Rabenstein. Foto: Stadt Bayreuth
Sie freuen sich über die künstlerisch gestalten Schaufenster des Anwesens Richard-Wagner-Straße 44: (v. li.) die Kalligrafin Andrea Wunderlich, Leerstandsmanagerin Beate Kadner-Rausch, Kultur- und Wirtschaftsreferentin Eva Bär sowie die Schriftkünstlerin Hannah Rabenstein. Foto: Stadt Bayreuth

Dafür eignet sich das RW44 sehr gut, war es doch von 2015 bis 2019 als Atelier RW44 bekannt. Die beiden Künstlerinnen kennen sich schon lange, und mit dem jetzigen Projekt arbeiten sie erstmals direkt zusammen. „Wir haben uns die Wortschöpfungen und Sprüche von Jean Paul angesehen und dann gemeinsam entschieden, dass diese beiden Worte in den aktuellen stürmischen Zeiten ein positives Zeichen und Gefühl vermitteln können“, so Hannah Rabenstein.

Neben der künstlerischen Kreativität kommt dem Projekt eine weitere wichtige Bedeutung zu: Es zeigt eine gelungene Vermittlung leerstehender Objekte zur temporären Nutzung für Kreativ- und Kulturschaffende, soziale Projekte oder Start-Ups. „Ich finde diese Aktion richtig toll!“, sagt Eigentümerin Sylvia Hundtke.

Und auch Kultur- und Wirtschaftsreferentin Eva Bär freut sich über das Projekt, verbindet es doch in perfekter Weise die von ihr Anfang des Jahres übernommenen Referate miteinander. Häufig falle die gedankliche Verknüpfung zwischen Kultur und Wirtschaft erst einmal schwer, aber die Umgestaltung des RW44 sei ein gelungenes Beispiel, wie man beides in eindrücklicher Weise vereinen kann, so Bär.

Die Wiederbelebung der Leerstände ist ihr ein dringendes Anliegen, und deshalb initiierte sie direkt zeitnah das Projekt. Temporäre Nutzungen wie diese ermöglichen, dass die Innenstadt als Aufenthalts- und Einkaufsstandort für alle gestärkt und lebendige Straßenzüge für Einzelhandel und Gastronomie sowie deren Besucherinnen und Besucher erhalten werden.

Durch die Arbeit der Künstlerinnen ist eine Aufwertung des Hauses und der gesamten Straße gelungen. „Eine Idee, die möglichst Schule machen soll. Auch andere Objekte ließen sich auf diese Art und Weise aufwerten, sei es, wenn sich laufende Bauarbeiten verzögern, sei es, um mögliche neue Nutzer auf leerstehende Objekte aufmerksam zu machen.“ ergänzt Beate Kadner-Rausch vom Leerstandsmanagement der Stadt Bayreuth und ruft damit auf sich bei Ihr zu melden.

Raumsuchende, aber insbesondere auch Raumgeber können sich an sie wenden: E-Mail: beate.kadner-rausch@stadt.bayreuth.de oder Telefon: 0921 251590, wenden. Weitere Informationen gibt es bei der Leerstandsinitiative Stadt-Land-Raum, https://stadt-land-raum-region-bayreuth.de/, die vom Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth betrieben wird.

Die Schaufenstergestaltung wird umgesetzt mit Mitteln der Stadt Bayreuth sowie des Regionalmanagements aus dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.