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09.05.2022

Millionen-Förderung für die Universität Bayreuth

Bundes- und Landesmittel zum Aufbau der Transferstrukturen

Zwischen 2023 und 2028 erhält die Universität Bayreuth von Bund und Freistaat erhebliche zusätzliche Mittel zum Auf- und Ausbau der Transferstrukturen und -maßnahmen. Sie konnte sich mit ihrem Projekt „RIA – Regional Innovation Architecture for Transformative Change“ in dem bundesweiten Wettbewerb um Fördergelder aus dem Programm „Innovative Hochschule“ durchsetzen. Die Rolle der Universität Bayreuth als Innovationsmotor und zentrale Drehscheibe im regionalen Innovationssystem wird damit gewürdigt und manifestiert.

Luftbildaufnahme der Universität Bayreuth
© Universität Bayreuth

Ziel von RIA ist es, mit regionalen Partner*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft ein effektives Transfernetzwerk zu knüpfen, das durch moderne Innovationslabore und co-kreative Transferprojekte nachhaltige Innovationsimpulse für die Region Oberfranken schafft. Charakteristisch für dieses Netzwerk sollen Open Innovation Prozesse sein. „Sie ermöglichen es, in interdisziplinärer Zusammenarbeit neue und zielgerichtete Transferstrukturen und -aktivitäten zu pilotieren, zu evaluieren und auszubauen“, so Dr. Petra Beermann, Direktorin für Transfer und Innovation des Instituts für Entrepreneurship & Innovation der Universität Bayreuth und Mitautorin des erfolgreichen Antrags.

Das übergeordnete Ziel ist es, mit dieser neuen, offenen, inter- und transdisziplinären Arbeitsweise technologische, soziale sowie ökologische Innovationen in die Umsetzung zu bringen. „Besonders diese ganzheitliche Sichtweise der notwendigen Innovation in und für die Gesellschaft ist aus meiner Sicht ein perfekter Mix, um die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen anzugehen. Wieder einmal kommt die Universität Bayreuth ihrer Leitidee der Interdisziplinarität in diesem Projekt nach“, sagt Frau Prof. Dr. Susanne Tittlbach, Vizepräsidentin für Digitalisierung, Innovation und Nachhaltigkeit.

RIA ist der Vorschlag der Universität Bayreuth, den Transfer in der Region zu forcieren. Universitätspräsident Prof. Dr. Stefan Leible erläutert die Rolle der Universität Bayreuth dabei: „Wir sind nicht ‚nur‘ eine Ausbildungsstätte oder ein ‚Elfenbeinturm‘ der Forschung. Wir forschen an den Fragen der Gesellschaft und für die Gesellschaft. Wir bringen Menschen aus aller Welt in die Region. Das bewirkt etwas. Aber das soll nicht an der Campusgrenze haltmachen: Wir sehen es ganz klar als unsere Aufgabe an, wissenschaftliche Erkenntnisse, Methoden und auch das internationale Miteinander in die Region zu tragen. Die Förderung aus dem Programm ‚Innovative Hochschule‘ wird noch einmal einen echten Boost für den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer an der Universität Bayreuth und die gemeinsame Innovationstätigkeit mit der Region geben.“

Open Innovation Lab – die Idee hinter RIA

Über allem steht der „Laborgedanke“. Mehrere „Labs“, in denen Ideen und Maßnahmen interdisziplinär entwickelt werden, sollen entstehen: universitäre Labs, betriebliche Labs und Pop-Up City Labs, die im „Open Innovation Lab“ miteinander verknüpft werden. Das „Open Innovation Lab“ wird der zentrale, lebendige Transferhub, der Akteur*innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenbringt und gemeinsame, innovative Transferprojekte initiiert und methodisch begleitet. Dieses wird an das Institut für Entrepreneurship und Innovation der Universität Bayreuth angegliedert und profitiert so von dessen Strukturen, Kompetenzen und dem Netzwerk, sodass hier eine langfristige Wirkung in beide Richtungen erzielt wird. Bereits in Oberfranken existierende betriebliche Innovation Labs an mittelständischen Unternehmen haben ihre Einbindung und Mitwirkung an den relevanten Teilvorhaben erklärt. Das Angebot des Open Innovation Lab wird um sogenannte Pop-Up City Labs ergänzt, die anlassbezogen eingerichtet werden. In Zusammenarbeit mit den Projektpartner*innen werden freistehende Räumlichkeiten in Bayreuth genutzt. Studierende, Wissenschaftler*innen, Start-ups, regionale Unternehmen sowie Interessenten kommen hier zusammen und haben freien Zugang zu den Räumlichkeiten und den angebotenen Formaten. Im Vordergrund stehen hier der Wissensaustausch und die Kollaboration zwischen den beteiligten Akteur*innen. Das „Open Innovation Lab“ verspricht kurze Wege und ein kreatives Umfeld, welches gemeinsam den Transfer verbessert und einen vereinfachten Zugang zum aktuellen Stand der Wissenschaft ermöglicht.

Der Wettbewerb

Das unabhängige Auswahlgremium der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ hat in einem expertengeleiteten Wettbewerbsverfahren für die zweite Förderrunde der Bund-Länder-Initiative insgesamt 55 Hochschulen in 16 Einzel- und 13 Verbundvorhaben zur Förderung ausgewählt. Darunter sind 39 Fachhochschulen bzw. Hochschulen für Angewandte Wissenschaft, drei Kunst- und Musikhochschulen sowie 13 Universitäten und Pädagogische Hochschulen. Vier Vorhaben aus Bayern wurden bedacht: Neben Bayreuth auch Projekte der HFF in München, der HAW Coburg und ein Verbundprojekt der Katholischen Universität Eichstätt und der TH Ingolstadt. Beworben hatten sich insgesamt 165 Hochschulen.

Dazu erklärte die Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung in einer Pressemitteilung: „Unsere Hochschulen für Angewandte Wissenschaft und Fachhochschulen sowie die kleinen und mittleren Universitäten sind mit ihrer Verankerung in der Region Innovationsmotoren für unser Land. Mit der Förderinitiative „Innovative Hochschule“ unterstützen wir ihre Stärken ganz gezielt.“

Laut GWK ist der Beginn der Förderung für Anfang 2023 geplant. Es werden für eine Förderdauer von bis zu fünf Jahren Mittel in Höhe von jährlich bis zu zwei Millionen Euro für Anträge einzelner Hochschulen veranschlagt. Insgesamt stellen Bund und Länder für diese Förderrunde bis zu 285 Millionen Euro zur Verfügung; die Fördermittel werden jeweils im Verhältnis 90:10 vom Bund und vom jeweiligen Sitzland der Hochschule getragen.

Die Bund-Länder-Initiative zur Förderung des forschungsbasierten Ideen-, Wissens- und Technologietransfers – „Innovative Hochschule“ – wurde im Sommer 2016 von den Regierungschefinnen und -chefs von Bund und Ländern beschlossen. Sie soll das Innovationspotenzial insbesondere von Fachhochschulen sowie von kleinen und mittleren Universitäten fördern. Sie soll Hochschulen darin unterstützen, sich bei Transfer und Innovation, was neben Forschung und Lehre auch als „dritte Mission“ der Hochschulen bezeichnet wird, zu profilieren und ihre strategische Rolle im regionalen Innovationssystem zu stärken.

Quelle: Universität Bayreuth