Burgenland (Österreich)
Die 1990 ins Leben gerufene Kulturpartnerschaft der Stadt Bayreuth mit dem österreichischen Bundesland Burgenland ist mit dem Ziel gegründet worden, besonders in den Bereichen Kultur, Wissenschaft, Tourismus und Jugendpflege zusammenzuarbeiten.
Geprägt von der landschaftlichen Schönheit des Neusiedler Sees hat diese Region den Gästen und Erholungssuchenden viel zu bieten. Franz Liszt schlägt die Brücke zwischen seinem Geburtsort Raiding im Burgenland und der Festspielstadt Bayreuth. Verbunden durch Leben und Werk dieses Künstlers, der als Freund und Förderer Richard Wagners für Bayreuth besondere Bedeutung hat, ist die Kulturpartnerschaft auch als besondere Würdigung seiner Person zu verstehen.
Bewegte Geschichte
Das Burgenland blickt als jüngstes Bundesland Österreichs (seit 1921) auf eine 5000-jährige Geschichte zurück. Erst bewohnt von Illyrern, Römern, Kelten und vielen anderen, oft nur kurz verweilenden Völkern. Dann besiedelt von Langobarden und Awaren. Und schließlich abgelöst vom Kern der nunmehr „heutigen“ Burgenländer, Bayern, Franken und magyarischen Reitervölker. Als kriegsgeschütteltes Grenzgebiet blieb das Burgenland bis 1921 anonymer Teil mehrerer ungarischer Komitate. Im 16. Jahrhundert erlangten schließlich zwei Fürstenhäuser die Herrschaft: Die Batthyány im Süden. Und im Norden ein Adelsgeschlecht, dessen feudales Patronat, aber auch Diplomatie, Kunstsinn und Mäzenatentum das Land jahrhundertelang prägten: Die Fürsten Esterházy. In ihrem Gefolge: Höfische Hochkultur und ein reiches Erbe, die das Land bis heute auszeichnen. Zur gleichen Zeit siedelten sich Kroaten an, in Brauchtum und Sprache noch heute so lebendig wie damals.
Andere ethnische Volksgruppen, wie Ungarn und Roma, trugen – von der Sprache bis zur Kultur – das ihre zu den vielfarbigen Seiten des Landes bei: Unverwechselbare Akzente, die Burgenlands faszinierende Kultur-Linien zu einem einmaligen Ganzen formten und, ab der Öffnung der Ostgrenzen und dem EU-Beitritt Österreichs, zu einer internationalen Drehscheibe werden ließen – willkommen auf der Kultur-Brücke zwischen Ost und West.
Botschafter der Burgenlandes: Joseph Haydn und Franz Liszt
Zwei Botschafter haben burgenländische Kultur in die Welt hinausgetragen: Der Komponist Joseph Haydn, geboren zu Eisenstadt, der mit 12.500 Einwohnern kleinsten Landeshauptstadt Österreichs, und der Komponist und Pianist Franz Liszt, der am 22. Oktober 1811 in Raiding das Licht der Welt erblickte und der später ein Freund Bayreuths wurde und auf dem Stadtfriedhof seine letzte Ruhe gefunden hat.
Jahrhunderte weiter zurück, nämlich bis in die Keltenzeit, reichte die Tradition des Kelterns von edlen roten und weißen Weinen, unter denen die „Blaufränkisch-Rebe“ eine weltweit einmalige dominante Stellung einnimmt.