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31.03.2023

Spatenstich für ein Mega-Projekt

In Bayreuth wird in den kommenden Jahren für 132 Millionen Euro eine neue Staatliche Berufsschule gebaut

Für die Stadt Bayreuth ist der abschnittweise Neubau der Staatlichen Berufsschule an der Kerschensteinerstraße das größte und zugleich kostspieligste Schulbauprojekt der jüngeren Stadtgeschichte. Rund 132 Millionen Euro werden bis 2029 in die Arbeiten an den neuen Schulgebäuden investiert. Am Freitag, 31. März, fand der offizielle Spatenstich auf der Baustelle statt. Zum Startschuss für das Projekt kam auch Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder nach Bayreuth.

Gemeinsamer Spatenstich für ein Mega-Projekt (von links): Schulleiter Professor Manfred Müller, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Baureferentin Urte Kelm.
Gemeinsamer Spatenstich für ein Mega-Projekt (von links): Schulleiter Professor Manfred Müller, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Baureferentin Urte Kelm.

„Der Neubau der Staatlichen Berufsschule ist für Bayreuth ein echtes Zukunftsprojekt – ein Projekt, das in seiner Bedeutung weit über die Grenzen Bayreuths hinausstrahlt, das die Stadt angesichts der enormen Baukosten aber auch finanziell an die absolute Belastungsgrenze bringt“, betonte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger beim Spatenstich. Dass der Bayerische Ministerpräsident eigens zum Spatenstich für das Projekt nach Bayreuth komme, unterstreiche dessen Bedeutung.

Gebäude zum Teil 70 Jahre alt

Die bestehende Schule ist baulich in einem schlechten Zustand und benötigt dringend neue Räume. Der Stadtrat hatte sich bereits Ende 2014 grundsätzlich für einen Neubau entschieden, da der große Sanierungsumfang in der bestehenden Gebäudestruktur als unwirtschaftlich erkannt worden war. Es folgten weitere sieben Jahre intensiver Planungen und kommunalpolitischer Diskussionen, bis das Gremium im September 2021 schließlich endgültig grünes Licht für den abschnittsweisen Neubau der Schule gab.

Die alten Gebäudeteile, deren Geschichte zum Teil bis in die 1950er Jahre zurückreicht, werden schrittweise, dem Baufortschritt entsprechend, abgerissen. Aktuell sind bereits ein Drittel der Gebäudefläche plus das Hausmeister-Haus verschwunden. Ab April wird wieder neu aufgebaut, dann beginnen die Rohbauarbeiten am ersten großen Meilenstein auf dem Weg zur neuen Berufsschule.

Erster Bauabschnitt ist zugleich der größte

Unter den geplanten Bauabschnitten wird der erste zugleich der größte sein: Ein Gebäude als Massivbau in Stahlbeton, das wie ein quadratischer „Donut“ ausschaut und dessen Bau über 70 Prozent des Finanzierungsvolumens verschlingen wird. Energetisch orientiert man sich am Passivhaus-Standard. Heizung und Kühlung sollen mit einer geothermischen Anlage erfolgen. Die Lüftungsanlagen für die Klassenzimmer sind mit Wärmerückgewinnung ausgestattet. Den Strom für den Betrieb dieser Anlagen erzeugt eine Photovoltaikanlage auf einem begrünten Dach. Das wiederum reguliert die Regenwasserabflussmenge bei Starkregen, überschüssiges Wasser kann längere Zeit gespeichert werden.

Bis 2026 soll der erste Bauabschnitt fertiggestellt und für den Schulbetrieb nutzbar sein. Die Bauabschnitte zwei und drei werden mit kleinerem Volumen folgen. Sie schaffen Platz für die Werkstätten für Kraftfahrzeuge und Metalltechnik sowie für die Verwaltung. Diese Komponenten sollen von 2026 bis 2028 errichtet werden. Anschließend folgen weitere Abbrucharbeiten und der Neubau des Werkhofs sowie die Außenanlagen. Das alles soll bis Anfang 2029 fertiggestellt sein.

Interims-Schulbetrieb

Die Großbaustelle verlangt vom Schulbetrieb maximale Flexibilität, denn der Unterricht wird ja nicht ausgesetzt. Die IT-Technik der Schule ist bereits in Container umgezogen, durch weitere hausinterne Umzüge wurden die bisher erfolgten Abbruchmaßnahmen ermöglicht. Insgesamt müssen über 1.600 Schülerinnen und Schüler sowie 80 Lehrkräfte zum Teil auf neue Räume und Provisorien umorganisiert werden.

Visualisierung des neuen Schulgebäudes | Foto: H2M Architekten
So soll der Neubau der Staatlichen Berufsschule in Bayreuth aussehen. | Foto: H2M Architekten

Größte Schule in Bayreuth

Die Staatliche Berufsschule ist die größte Schule in Bayreuth. Sie ist Ausbildungsstätte für diverse Berufsbilder, wie zum Beispiel Zimmerei, Fahrzeugtechnik, Farb-/Beschichtungstechnik, Fototechnik, Mechatronik, IT oder Bautechnik. Jeder Fachbereich erhält im Neubau eine eigene, voll ausgestattete Lehrwerkstatt mit unmittelbar benachbarten Schulungs- und Aufenthaltsräumen. Eine neue Aula mit dem Eingangsbereich wird als Verteiler horizontal und vertikal die einzelnen Gebäudeteile miteinander verknüpfen. Eine seitlich auf dem Grundstück gelegene Zufahrt ermöglicht künftig Anlieferungen für die Werkstätten.

Die Schule besetzt in der Ausbildung wichtige Zukunftsfelder für die gesamte Region Bayreuth. Sie punktet durch die räumliche Nähe zur Handwerkskammer für Oberfranken, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft befindet. Für den Wirtschaftsstandort und die zukünftige Ausbildung von Fachkräften kommt ihr daher eine Schlüsselrolle zu.