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19.03.2024

Straßenbeleuchtung in Bayreuth wird energieeffizienter

Umrüstung von zunächst 1.625 Leuchtstellen im Stadtgebiet auf warmweiße LED

Straßenlaternen brauchen Strom, und davon viel. Laut Daten der Treibhausgasbilanz für das Jahr 2019 geht rund ein Drittel des Strombezugs der Stadtverwaltung auf Straßenbeleuchtung zurück. Mit der Umstellung von 2.468 konventionellen Leuchten auf effiziente LED-Technik will die Stadt dem hohen Stromverbrauch massiv entgegenwirken. Das entspricht etwa einem Drittel der bisher noch nicht umgerüsteten Leuchtstellen im Stadtgebiet.

Fünf Männer und eine Frau präsentieren eine LED-Straßenlaterne. Foto: Stadt Bayreuth
Derzeit lässt die Stadt Bayreuth knapp 2.500 Straßenlaternen auf energiesparende LED-Technik umrüsten, was einer Stromeinsparung von 75 Prozent entspricht. Darüber freuen sich (v. re.): Klimaschutzmanagerin Gesa Thomas, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, der Leiter des Tiefbauamts Gisbert Röhle, Andreas Witzschel und Sebastian Hübner vom Tiefbauamt sowie Miodrag Mihailovic von der Fränkischen Baugesellschaft (auf der Arbeitsbühne). Foto: Stadt Bayreuth

„Inklusive einer steuerbaren stufenweisen Nachtabsenkung summiert sich die Stromeinsparung auf mehr als 75 Prozent; für das betrachtete Stadtgebiet bedeutet das eine Einsparung von jährlich 270 Tonnen Treibhausgasen“, sagte Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, der sich über die Umrüstung bei einem Ortstermin in der Adolf-Wächter-Straße informierte.

Der erste Abschnitt des Großprojekts ist angelaufen

Der erste Teil dieses Großprojektes, das vor allem die östlichen und südlichen Stadtgebiete umfasst, ist bereits angelaufen: 1.625 der Leuchtstellen werden derzeit mit sogenannten technischen Leuchtköpfen ausgetauscht. Technische Leuchtköpfe sind funktionale Leuchten, die keine besonderen Anforderungen an die Straßengestaltung erfüllen müssen, dafür aber sowohl aus ökonomischer Sicht, als auch mit Hinblick auf Lichtverschmutzung und Artenschutz zu bevorzugen sind. Die weiteren rund 800 dekorativen Leuchten, also Leuchten mit einer besonderen Optik wie beispielsweise Glockenleuchten, folgen in einem zweiten Projektabschnitt. Bis August dieses Jahres soll das Projekt abgeschlossen werden. Möglich ist die Umsetzung der Maßnahme aus dem städtischen Klimaschutzkonzept durch Fördermittel der Nationalen Klimaschutzinitiative und des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz.

Das Energieeffizienzprojekt, das vom federführenden Tiefbauamt der Stadt Bayreuth in Kooperation mit dem Umweltamt und der Energiehandel GmbH der Stadtwerke Bayreuth geplant wurde, trägt aber nicht nur der Verkehrssicherung und der Stromeinsparung Rechnung. Die neue Straßenbeleuchtung soll auch dem Insekten- und Fledermausschutz und der weiteren Fauna zugutekommen. Zum einen werden keine zusätzlichen Leuchtstellen zum Bestand hinzugebaut. Außerdem werden ausschließlich Leuchtköpfe eingesetzt, die kein Licht nach oben abgeben, also nur in den unteren Halbraum abstrahlen. Bisher ist das noch bei vielen der konventionellen Leuchtstellen der Fall. Gerade für flugfähige, nachtaktive Tiere ist eine Abstrahlung nach oben aber irritierend.

Gutes Instrument gegen Lichtverschmutzung

Ebenso werden in dem Projekt nur Leuchtmittel in einem warmweißen Farbspektrum mit größerem Rotanteil zugelassen, die Tiere und Menschen weniger negativ beeinflussen, anders als die kaltweiße, bläuliche Lichtfarbe aus den Anfängen der LED-Technik. Die maximale Lichtfarbe ist 3.000 Kelvin, was den Empfehlungen entspricht. Nicht nur die Lichtfarbe, sondern auch die Intensität spielt aber eine Rolle. Das macht die Nachtabsenkung, also die Verringerung der Helligkeit zu späten Nachtzeiten mit weniger Verkehr, zu einem guten Instrument gegen Lichtverschmutzung. Teilweise findet diese Dimmung auch bei konventionellen Leuchtköpfen bereits statt.

Die Bayreuther Straßen sollen mit der Umstellung aber deutlich smarter werden. Dafür dienen Schnittstellen, die nicht nur eine fernverwaltbare, programmierbare Steuerung der Helligkeit ermöglichen, sondern auch die Option geben, Sensoren für verschiedene digitale Lösungen aufzurüsten. Beispielsweise kann so an wenig frequentierten Wegen oder Parkplätzen ein Präsenzmelder installiert werden, der die stark abgedimmte Beleuchtung nur hochfährt, wenn tatsächlich der Bedarf da ist.