Stadt erlässt erneut Verbot für Silvester und Neujahr – Schutz der historischen Bausubstanz vor Brandgefahr
Die Stadt Bayreuth erlässt zum Jahresende erneut ein Verbot fürs Abbrennen und in diesem Jahr auch fürs Mitführen von Feuerwerkskörpern an Silvester und Neujahr. Das Verbot gilt für weite Teile der historischen Innenstadt mit entsprechend sensiblem Baubestand, so etwa für die Opernstraße mit dem UNESCO-Welterbe Markgräfliches Opernhaus, für die historische Friedrichstraße, aber auch für das historische Gassenviertel. Die Verbotszone fällt heuer – auch wegen der Corona-Pandemie – größer aus als im vergangenen Jahr.
Das Feuerwerksverbot gilt von Donnerstag, 31. Dezember, 0 Uhr, bis Freitag, 1. Januar, 24 Uhr. Es erstreckt sich auf handelsübliche Kleinfeuerwerke, Raketen, Knallkörper, Batterien und Ähnliches. Mit einer entsprechenden Beschilderung in den betroffenen Straßenzügen wird an Silvester und Neujahr auf die Regelung hingewiesen. Ein von der Stadt beauftragter privater Sicherheitsdienst wird die Einhaltung des Verbots überwachen. Verstöße können mit einem Bußgeld geahndet werden.
Keine Menschenansammlungen in Corona-Zeiten
Die Beweggründe für das Böllerverbot liegen im Bereich des Brand- und Gebäudeschutzes, in Zeiten der Corona-Pandemie aber auch mehr denn je im Personenschutz. „Bei Silvesterfeierlichkeiten in der Innenstadt entstehen erfahrungsgemäß schnell dicht gedrängte Menschenansammlungen, die unter dem Aspekt einer Infektionsgefahr sehr problematisch sind“, so Oberbürgermeister Thomas Ebersberger. Daher gilt an Silvester und Neujahr ein vom Freistaat Bayern angeordnetes An- und Versammlungsverbot sowie eine Ausgangssperre von 21 Uhr bis 5 Uhr früh.
Historische Innenstadt besonders brandgefährdet
Die Gebäude in der Maximilianstraße und in den Seitengassen sind zudem besonders brandgefährdet. Aufgrund der dortigen geschlossenen Bauweise kann sich ein Brand schnell auf andere Gebäude ausbreiten. Durch die dichte Bebauung und die engen Gassen sind die Häuser für die Feuerwehr zum Teil schwer zugänglich. Besonders gefährdet sind auch die bestehenden Flachdächer, historischen Innenhöfe mit Holzveranden oder Dachterrassen, da abgebrannte, noch glimmende Feuerwerkskörper dort liegen bleiben und somit leicht ein Brand entstehen kann. Nicht zuletzt befinden sich im Bereich der historischen Innenstadt zahlreiche Baudenkmäler, die vor Bränden zu schützen sind.
Keine Silvesterböller in der Nähe von Krankenhäusern und Pflegeheimen
Die Stadt macht darauf aufmerksam, dass auch das Abbrennen von Silvesterböllern in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern sowie Kinder-, Alten- und Pflegeheimen verboten ist. Sie ruft die Bevölkerung auf, auch in der Nähe des Tierparks Röhrensee, des Tierheims und des Umweltinformationszentrums Lindenhof keine Feuerwerkskörper abzubrennen und Rücksicht auf den dortigen Tierbestand zu nehmen, der ebenfalls seit Jahren unter dem Lärm von Silvesterböllern zu leiden hat.