Zukunft Innenstadt Bayreuth
Ideen für die Innenstadt der Zukunft – Innenstadtprozess mit der Bürgerschaft und den Akteuren
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdowns hinterlassen in der Bayreuther Innenstadt wie auch in anderen Städten Spuren. Die sich bereits vor der Pandemie abzeichnenden Prozesse (Stichworte: Online-Handel, Digitalisierung von Dienstleistungen) wurden beschleunigt. Erste Geschäftsaufgaben und Leerstände zeugen von den Veränderungen bei den innerstädtischen Leitnutzungen Einzelhandel und Gastronomie.
Zwar werden der Handel und die Gastronomie nach wie vor eine wichtige Funktion in der Innenstadt haben, aber eine Neupositionierung und Neustrukturierung wird notwendig sein. Für lebendige Innenstädte werden Wohnen und Arbeiten sowie Kultur- und Freizeitangebote in kommerziellen und in öffentlichen Räumen an Bedeutung gewinnen. Die Aufenthaltsqualität von öffentlichen Räumen ist ein wichtiger Faktor, um Menschen aller Generationen in die Innenstadt zu holen und zu halten. Darüber hinaus stellt die Klimaveränderung an die Stadtentwicklung im öffentlichen Raum neue Herausforderungen.
Mitte April 2021 beschloss der Haupt- und Finanzausschuss der Stadt Bayreuth ein mehrstufiges Vorgehen zur Strategieentwicklung und Umsetzung. Für das Ziel, die Bayreuther Innenstadt in ihrer Vielfalt und Multifunktionalität zu erhalten und zukunftsorientiert weiterzuentwickeln, werden ab Sommer von der Bürgerschaft sowie von verschiedenen Innenstadtakteuren Einschätzungen und Ideen für eine Innenstadt der Zukunft mittels verschiedener Beteiligungsmöglichkeiten eingeholt. Diese sollen in Strategien, Projekte und direkte Maßnahmen einfließen.
Der interdisziplinäre Ansatz für eine zukunftsfähige Innenstadtentwicklung wird bereits Dienststellen- und Referatsübergreifend angegangen. Für eine Innenstadt, die alle attraktiv finden, sollen vor allem auch die Meinungen derer, die in der Innenstadt arbeiten und wohnen, die dort Geschäfte betreiben und Immobilien besitzen, die sie zum Treffen mit Freunden, zum Essen gehen, zum Bummeln oder Einkaufen besuchen, Gehör finden.
Veränderungen bedeuten aber auch Chancen für Neues!
Für eine attraktive, multifunktionale Innenstadt, die auch in Zukunft den Mittelpunkt der Stadt darstellt und für alle ein Ort ist, den man gerne besucht: Im Rahmen des Innenstadtprozess “Zukunft Innenstadt Bayreuth” sollen mit der Bürgerschaft und Innenstadt-Akteuren Ideen für eine zukunftsfeste und lebendige Innenstadt aus verschiedenen Blickwinkeln erörtert werden.
Es stellen sich Fragen, wie “Welche Funktionen machen die Bayreuther Innenstadt in Zukunft für alle attraktiv?” oder “Welche Ansätze und Strategien passen in Bayreuth für die Innenstadtentwicklung?”. In mehreren Fokusgruppen wird gemeinsam mit der Bürgerschaft und den Innenstadtakteuren daran gearbeitet.
Diese Seite begleitet den Prozess, präsentiert Ergebnisse und informiert Interessierte.
Anfang August startete der Austausch zu drei Aspekten der Innenstadtentwicklung mit der Bürgerschaft mittels digitaler Foren. Diese wurden vom Innenstadtmanagement der Bayreuth Marketing und Tourismus GmbH moderiert und inhaltlich von der Wirtschaftsförderung und dem Stadtplanungsamt betreut. Um ein möglichst breites Meinungsbild zu bekommen, wurden Bürgerinnen und Bürger aus drei Altersgruppen zufällig ausgewählt und postalisch von Oberbürgermeister Thomas Ebersberger eingeladen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die einen Querschnitt der Bürgerschaft abbilden, haben, stellvertretend für viele Bayreutherinnen und Bayreuther, einzelne Aspekte für die Zukunft der Innenstadt diskutiert und gemeinsam Ideen entwickelt. Auch im Rahmen von Bayreuth Innovativ gab es am Stand des Quartiermanagements die Möglichkeit, sich einzubringen.
Die Ergebnisse der Bürgerforen werden auf verschiedenen Ebenen und in verschiedenster Formen mit Innenstadtakteuren, wie Einzelhändler, Gastronomen, Immobilieneigentümern, Kulturschaffenden, Vereinen und in der Stadtverwaltung mit weiteren Dienststellen, wie dem Stadtgartenamt, dem Seniorenamt und dem Kulturamt diskutiert und weiter vertieft.
Zum Beispiel soll die Weiterentwicklung und Belebung der Innenstadt durch ein ganzes Bündel an Planungen und Maßnahmen aus dem 2021 im Bayerischen Städtebauförderprogramm aufgelegten Sonderfonds „Innenstädte beleben“ einen Schub bekommen. Insbesondere mit dem sogenannten Projektfonds können dabei auch innovative Ansätze an unterschiedlichen Orten in der Innenstadt „ausprobiert“ werden. Die strategischen Überlegungen der Lenkungsgruppe, in die auch engagierte Bürger eingebunden sind, umfassen einige Ansätze aus dem Bürgerforum wie Pop-Ups, Grün- und Wasserelemente, und v.a. auch kulturelle Interventionen und Bespielungen.
Auch der “Arbeitskreis Innenstadt des Citymanagements der BMTG” greift bei den Projekten mit dem innerstädtischen Einzelhandel und der Gastronomie Ansätze aus den Bürgerforen auf und von der neu erstellten “Klimakonzeption” der Stadt werden Ansätze zur Klimaanpassung in der Innenstadt aufgegriffen.
Ab Frühjahr 2022 werden gezielt einzelne Akteursgruppen zu Austauschrunden eingeladen.
Gestartet ist man am 21. April mit einem OnlineForum mit Immobilienbesitzern und -verwaltern von innerstädtischen Kernimmobilien. Ziel des Austausches war es, konkret Einschätzungen und Ideen der Eigentümer der Kernimmobilien der Innenstadt sowie in und für Bayreuth tätiger Makler und Projektentwickler zu erfahren. Denn gerade deren Erfahrungen haben eine wichtige Frühwarnfunktion. Sie sind wichtige Partner zur Entwicklung gemeinsamer Strategien für attraktiv genutzte Immobilien und damit eine lebendige Innenstadt.
Die Beteiligung von Einzelhändlern und Gastronomen sowie anderen Innenstadtakteuren über den laufenden Austausch hinaus in Form von Foren oder anderen Beteiligungsformen werden zeitnah folgen.
Im November 2022 führten die Wirtschaftsförderung und das Stadtplanungsamt gemeinsam eine Onlinebefragung bei innerstädtischen Gewerbetrieben durch. Die Umfrage richtete sich an Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister innerhalb des Innenstadtrings und im Bahnhofsumfeld. Leitende Ansprechpersonen von über 400 Firmen wurden angeschrieben und um ihre Ideen und Meinungen zur Innenstadtentwicklung, aber auch zu ausgewählten Fragestellungen im Hinblick auf die Digitalisierung, Online-Marktplätze und Lieferverkehr befragt.
Die digitale Umsetzung wurde unterstützt durch den Institutsteil Wirtschaftsinformatik des Fraunhofer FIT mit Sitz in Bayreuth (Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik; Kernkompetenzzentrum Finanz- & Informationsmanagement).
Die Umfrage wurde knapp 150 mal begonnen und rund 80 mal vollständig abgeschlossen. Für den weiteren Prozess können hieraus sehr interessante Anregungen gewonnen werden. Die detaillierten Auswertungen laufen. Sofern von den Teilnehmenden eine Kontaktaufnahme gewünscht wurde, werden die zuständigen Dienststellen bzw. Projektverantwortlichen möglichst zeitnah auf diese zukommen.
Gemeinsam auf der Suche nach der Innenstadt DNA
Für eine attraktive, multifunktionale und lebenswerte Innenstadt, die auch in Zukunft den Mittelpunkt der Stadt und der Bayreuther darstellen soll und von allen Gruppen der Gesellschaft gern besucht wird, stellt sich die Frage „Wohin soll sich die Bayreuther Innenstadt entwickeln?“ und „Wie könnten Leitlinien für eine gemeinschaftliche Innenstadtentwicklung aussehen und unterstützt werden?“. Hierbei ist das Spannungsfeld zwischen „Veränderungen als Chance sehen und Räume für Innovatives und Alternatives schaffen“ und „gewachsene Strukturen bewahren“ im Prozess zu berücksichtigen.
Um an diesen Strategieprozess mit einem unvoreingenommenen Blick und neuen Impulsen von außen heranzugehen, wird dieser durch ein Fachbüro, dem Stadtplanungsbüro Stadt + Handel, moderiert und gestaltet.
Eine kurze Dokumentation des Prozesses erfolgt hier:
Ohne pandemiebedingte Beschränkungen und mit finanzieller Unterstützung durch den Sonderfonds „Innenstädte beleben“ des Bayerischen Bauministeriums kann ein vielfältiger Austausch mit allen an der Innenstadt Interessierten gestartet werden. Gemeinsam mit dem Stadtplanungsbüro Stadt + Handel soll die „DNA der Bayreuther Innenstadt entdeckt und bestimmt werden“.
Der am Dialog orientierte Prozess begann mit einer Impulsveranstaltung am 6. März. Hierzu wurde ein breiter Querschnitt von Vertretern verschiedener Nutzungen, Interessen und Zielgruppen, dem Handel, der Gastronomie, der Immobilienwirtschaft, der Kultur und Kunst, aktiver Vereine, der Sozialverbände und Bevölkerungsgruppen eingeladen.
Rund 80 Personen, darunter neben Stadträtinnen und Stadträten aus dem Bauausschuss bzw. der Stadtentwicklungskommission erfreulich viele Innstadtakteure aus Handel, Gastronomie und Kultur, aber auch Bürger und Bürgerinnen sowie Immobilienverwalterinnen und -verwalter, die bereits im bisherigen Online-Prozess dabei waren. Auch die Vertreterinnen und -vertretern aus den Dienststellen, die in der Stadtverwaltung für die Innenstadtentwicklung wichtig sind, waren dabei.
Nach einem inspirierenden Vortrag des Projektleiters Jens Nussbaum von Stadtplanungsbüro Stadt + Handel wurde noch lange und rege in kleinen wechselnden Gruppen diskutiert. Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden wollen sich aktiv in den weiteren Prozess einbringen.
Nach einer kurzen Einführung in die Ausgangslage der Innenstädte heute aufgrund der durch Corona beschleunigten Transformationsprozesse, wurden die Herausforderung der Neupositionierung der Innenstadt als Dritter Ort aufgezeigt. Es fielen Stichworte wie Innenstadt- DNA und Visitor Journey, neues Mindset, Toolbox.
Die Darlegung der weiteren geplanten Schritte und der Zeitschiene verdeutlicht, dass der Strategieprozess ambitioniert ist und auf eine breite Beteiligung setzt. Für ein erfolgreiches Neupositionieren sind alle Innenstadtakteure gemeinsam von Nöten, soll die neue Innenstadtstrategie doch die gemeinsame Arbeit für die Innenstadt in den nächsten Jahren prägen.
Für die nachfolgenden Termine im Prozess werden je nach Beteiligungsformat und Zielgruppe die Interessenten direkt eingeladen oder es wird u.a. hier öffentlich informiert. Bei Interesse sich in den Prozess einzubringen, können Sie sich unter Innenstadtprozess@stadt.bayreuth.de melden, bitte geben Sie dabei Ihren besonderen Bezug zur Innenstadt an.
Wie auf der Impulsveranstaltung vorgestellt, hat der Strategieprozess von Stadt + Handel vier Phasen. Die Beteiligungsformate in der Erhebungsphase sind nun abgeschlossen.
Mit jeweils gut 20 Personen aus dem Kreis derer, die am 6. März Interesse an einer Beteiligung geäußert oder sich bei der Stadt aufgrund der Berichte in den Medien gemeldet haben, wurden die digitalen Speed-Datings und der Innenstadtspaziergang durchgeführt. Die Ergebnisse fließen nun genauso wie die Auswertung von vorliegenden Konzepten und Erhebungen in den Fitness-Check ein.
Sowohl bei den Speed-Datings als auch bei dem Innenstadtspaziergang ging es insbesondere darum die Einschätzungen von Akteurinnen und Akteuren aus Gastronomie und Handel, von Vertreterinnen und Vertreten verschiedener Interessensgruppierungen und Institutionen sowie von Bürgerinnen und Bürgern in den Status Quo einfließen zu lassen. Das lokale Wissen und der spezielle Blick auf die Bayreuther Innenstadt derer, die in der Innenstadt wohnen, arbeiten oder ein Unternehmen betreiben war gefragt, um so die Stärken und Schwächen der Bayreuther Innenstadt zu erfahren.
Bei den Speed-Datings am 30. März und 3. April wurden insbesondere Personen, die für bestimmte Gruppen und Branchen sprechen, zu Ihren Erwartungen an den Strategieprozess gefragt. Wichtig in den 10 minutigen Online-Gesprächen mit dem Projektteam Stadt+Handel war deren aktuelle und zukünftige Rolle für die Innenstadt und für den Strategieprozess.
Für den Innenstadtspaziergang wurden interessierte Bürgerinnen und Bürger, Vertreterinnen und Vertreter von innerstädtischen Gewerbebetrieben sowie von Kultureinrichtungen, Initiativen und Vereinen eingeladen. Mit über 20 angemeldete Personen starteten Frau Suchanek und Frau Metzger von Stadt+Handel unterstützt vom Bayreuther Projektteam am 19. April am Bayreuther Hauptbahnhof den Innenstadtspaziergang.
Auf dem Weg über den Luitpoldplatz vorbei am ZOH auf das Stadtparkett, weiter durch die Von-Römer-Straße ins Gassenviertel in die Richard-Wagner-Straße und letztendlich vor dem Markgräfliche Opernhaus wurde immer wieder an zentralen Punkten gestoppt und diverse Leitfragen erörtert. Es ging dabei um die Funktionen, die in den verschiedenen Teilen der Innenstadt eine Rolle spielen, um städtebauliche Qualitäten und Aufenthaltsqualitäten sowie um Fragen der Erreichbarkeit und der Angebotsstruktur. Neben den derzeitigen Herausforderungen konnten die Teilnehmenden ihre Ideen zu Entwicklungsperspektiven äußeren.
Deutlich wurde, dass die Innenstadt weiterhin ein wichtiger Standort für Handel und Gastronomie bilden soll, aber gerade durch die Ergänzung mit weiteren Funktionen die Innenstadt stärker belebt werden kann. Wichtig erschien den Teilnehmenden daher die Aufenthaltsqualität beispielsweise durch mehr Grün zu erhöhen und eine bessere Sichtbarkeit und Erreichbarkeit von Angeboten abseits des Stadtparkettes zu erreichen. Nutzungskonflikte und Mobilitätsfragen für Innenstadtbewohnende und -besuchende wurden an einigen neuralgischen Punkten angesprochen.
Stadt+ Handel wird nun die Erkenntnisse in einem Fitness-Check zusammenstellen. Darauf aufbauen geht es dann in die Phase der Positionierung mit weiteren Beteiligungsmöglichkeiten.
Falls Sie an den bisherigen Beteiligungsformaten nicht teilnehmen konnten, aber gerne Stadt+Handel für den Status Quo noch Ihren besonderen Blick auf die Stärken und Schwächen der Innenstadt mitteilen wollen, können Sie dies gerne per E-Mail an bayreuth@stadt-handel.de oder innenstadtprozess@stadt.bayreuth.de tun.
Wie berichtet, hat das Stadtplanungsbüro Stadt + Handel für den Strategieprozess zuerst einmal den Status-Quo festgehalten. Neben den Beteiligungsformaten (Speed-Datings, Stadtspaziergang) wurden hierfür die vorliegenden Konzeptionen und Erhebungen zur Innenstadt analysiert. Es entstand der sogenannten „Fitness-Checks“, die ersten Schwerpunkte sowie Stärken und Schwächen sowohl für die Innenstadt insgesamt, als auch für definierte Teilräume wurden vorstellt. Im Rahmen einer Sitzung im Rathaus wurden die bisherigen Schritte und erste Ergebnisse den Mitgliedern der Stadtentwicklungskommission (Vertretern der politischen Faktionen, der Wirtschaftsverbände, der Stadtverwaltung und der Universität) vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
Es wurde eine funktionale, eine städtebauliche und eine Markenanalyse durchgeführt und so sechs Teilräume mit unterschiedlichen funktionalen und städtebaulichen Qualitäten aufgezeigt. Um die gesamte Innenstadt und die Teilräume weiterzuentwickeln, werden vier To-do´s bzw. Zielstellungen identifiziert:
Während der Stadtentwicklungssitzung wurden auch die Ergebnisse der Arbeiten im Rahmen des Innovationsprogrammes „Kreative Zentren“ vom Bayerischen Wirtschaftsministeriums, in dem Bayreuth einer der Modellkommunen war (s. Aktuelle Meldung), präsentiert.
Die Stadt und das Gutachterbüro cima legte in diesem Prozess den Focus besonders auf das Innovationspotential von Start-Ups. In den vom Programm vorgesehenen zwei Projektplanungsworkshops wurden Ideen entwickelt wie man das Innovationspotential für eine attraktive lebendige Innenstadt nutzen kann. Einige Eindrücke von den beiden Workshop-Termine bekommt man auf den Seiten des Bayerischen Zentrums für Kultur und Kreativwirtschaft (Das Innovationsprogramm “Kreative Zentren” (bayern-kreativ.de)).
Die erarbeiteten sechs Projektideen für die drei Handlungsfelder „Orte und Flächen“ (Innovationboxes, Kreativzentrum im Kreativquartier) „Veranstaltungen“ (StadtGehSpräche, Stage in a Box) und „Inszenierung“ (Stadtgeschmack und Vertikalgrün) werden nach einer Überprüfung und Konkretisierung in die nun gestarteten Phasen der Positionierung und Profilierung des noch bis Ende des Jahres laufend Strategieprozess einfließen.
Teil des Modellprojektes, dessen Endergebnis zusammen mit den andern Modellkommunen im September veröffentlich werden, ist aktuell noch eine Unterstützung durch die Kommunikationsagentur brandarena bei der Erarbeitung von Kommunikations- und Umsetzungsstrategien für ausgewählte Projekte.
Um die Zielstellungen für die Innenstadt der Zukunft auf eine möglichst breite Basis zu stellen und innenstadtrelevante Akteure und Besuchende/Nutzende verschiedener Altersgruppen bei der Entwicklung einer neuen Innenstadt-DNA miteinzubeziehen, gab es Mitte Juli zwei Workshops an denen insgesamt über 60 Personen teilnahmen.
Bei einer Perspektiven-Werkstatt mit Verantwortlichen aus den Bereichen Wirtschaft, Immobilien, Handel, Veranstaltungen, Nachhaltigkeit, der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie der Jugendbeteiligung wurden Hauptzielgruppen für die Bayreuther Innenstadt definiert. Dafür schlüpften die Teilnehmenden in die Rolle einer von ihnen ausgewählte fiktiven „Person“. In einer zweiten Arbeitsphase durchliefen sie in der Rolle der von ihnen ausgewählten Person den Weg vom Impuls zum Besuch der Innenstadt bis hin zur Bindung von Kundinnen und Kunden.
Dabei wurden verschiedene Fragestellungen abgearbeitet:
– Wer oder was hat mich animiert, die Innenstadt aufzusuchen?
– Welche Dinge möchte ich im Vorfeld des Besuchs wissen?
– Welche Orte suche ich in der Innenstadt auf?
– Was erlebe ich in der Innenstadt?
In fünf Arbeitsgruppen, die heterogen zusammengesetzt waren, entstanden freigewählte Personen. Für diese Zielgruppen entstanden in den zwei Arbeitsrunden innovative Zielvorstellungen für eine Bayreuther Innenstadt in der Zukunft. Eine erste Auswertung der Ergebnisse zeigt, dass sich die Anforderungen an eine zukunftsfeste Innenstadt unabhängig von Alter und beruflichem Hintergrund auf zentrale Bausteine eingrenzen lassen: unter anderen die Forderung insbesondere des ÖPNV- und Radverkehrs auszubauen, der Wunsch neue, inspirierende Aufenthaltsbereiche mit Grün und am Wasser zu entwickeln oder Hitzeinseln in der Innenstadt durch viel Grün und schattenspendende Bäume zu vermeiden.
Das Ziel aller Bausteine ist eine belebte Innenstadt, in der rund um die Uhr entsprechende Angebote vorgehalten werden und ein umfassender Innenstadt-Mix aus kulturellen Angeboten, der Möglichkeiten zum Rückzug ins Grüne, attraktiven Shopping-Erlebnissen, Gastronomie, Events und Sport.
Eine Dokumentation der Perspektiven-Werkstatt finden Sie hier:
Die Ergebnisse der Perspektiven-Werkstatt fließen nun in die vom Planungsbüro erarbeiten Strategien für die Bayreuther Innenstadt ein. Überlegungen aus weiteren Blickwinkeln (z.B. aus der Modellkommune Kreative Zentren) werden hier noch mit einfließen, insbesondere an die Perspektiven von älteren Zielgruppen und in der Stadt Wohnende und Arbeitende soll hier noch gedacht werden.
Der zweite Workshop im Juli fand an der Universität statt. Die Campus-Universität mit ihren Studierende stellt ein hohes Potenzial an jungen Besucherinnen und Besuchern der Innenstadt dar, die noch stärker für diese gewonnen werden sollen.
Um zielgerichtet die Interessen junger Menschen abzufragen und in den Strategieprozess einfließen zu lassen, wurde ein sogenanntes Barcamp organisiert, ein explizit für diese Zielgruppe angedachtes Beteiligungsformat. Etwa 30 Studierende aus unterschiedlichen Fachrichtungen nahmen hieran teil. Als Oberthema stand hierbei nur „Die Zukunft der Bayreuther Innenstadt“ fest. Die Studierenden konnten Teilaspekte als Ansatzpunkte selbstauswählen und sich dann in wechselnden Gruppen über diese Themen austauschen.
So einstanden zu unterschiedlichen Themen wie Sportangebote in der Innenstadt, Nachtleben und Kneipenkultur, „Grüne Stadt Bayreuth“, familiengerechte Innenstadt, Urban Gardening, Gastronomie oder die Nutzung von Leerständen interessante Bilder für Teilaspekte einer zukünftigen Innenstadt.
Eine Dokumentation des Barcamp finden Sie hier:
Auch diese Ergebnisse fließen in die weitere Arbeit des Planungsbüros Stadt + Handel für die Zielbildentwicklung für die Bayreuhter Innenstadt ein.
Im September wird es dann wieder Veranstaltungen im Rahmen des Prozesses geben, bei denen sich weitere interessierte Innenstadtakteure, Besuchende und Bewohnende der Innenstadt beteiligen können. Bei Interesse melden Sie sich gerne unter Innenstadtprozess@stadt.bayreuth.de. Bitte nenne Sie uns in der E-Mail Ihren Bezug zur Innenstadt.
Im Rahmen der Workshops zur Zielentwicklung für die Bayreuther Innenstadt zeigte sich, dass eine Neuorientierung bisher einseitig genutzter oder geringer frequentierter Quartiere Chancen eröffnet.
Die Analysen und Workshops machten deutlich, dass die Bayreuther Innenstadt kein homogenes Gebilde ist, sondern aus verschiedene Teilräume mit unterschiedlichen Qualitäten – sowohl aus städtebaulicher als auch aus funktionaler Sicht – mit anderen Herausforderungen besteht. Daher sollten die verschiedenen Teilräume der Bayreuther Innenstadt mit ihren unterschiedlichen Qualitäten auch mit unterschiedlichen Entwicklungszielen versehen werden.
Genau um diese Teilräume ging es im Rahmen der Quartiers-Werkstatt am 14.09.2023. Bei gutem Wetter wurde Open-Air auf dem La-Spezia-Platz und den Schlossterrassen, später dann in der Schlossgalerie mit rund 60 Teilnehmenden in einem interaktiven Werkstattformat an Ideen für einzelne Teilräume der Innenstadt gearbeitet.
Nach der Begrüßung durch Herrn Oberbürgermeister Ebersberger stellt Jens Nußbaum von Stadt + Handel die bisherigen Schritte und die gebildeten Teilräume der Innenstadt vor.
Die Teilnehmer konnten aus den sechs Teilräumen (s. Karte) ihr Lieblingsquartier heraussuchen und gemeinsam (weiter-) entwickeln. Es wurden Zielvorstellungen erarbeitet und auch schon einzelne Schritte zur Erreichung des Ziels definiert.
Nach einer inhaltlichen Einordung und Aufbereitung durch Stadt + Handel werden die Ergebnisse Anfang November im Detail vorgestellt und sind dann auch die Grundlage für den nächsten Workshop. In einer Prototyping-Manufaktur werden dann konkrete Projekte erarbeitet und die nötigen Schritte zur Umsetzung vorgezeichnet.
Schöne erste Einblicke in den Abend geben der Bericht im Nordbayerischen Kurier (K+ Artikel) und eine Bilderserie auf Facebook.