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1923 – 1963 – 2023

Meilensteine der Bayreuther Archivgeschichte

Am 1. November 2023 konnte das Stadtarchiv sein 60-jähriges Bestehen als städtische Dienststelle feiern, da zu diesem Datum der damalige Leiter der Stadtbibliothek, Dr. Wilhelm Müller, auch mit der Leitung des Archivs beauftragt wurde. Damit endete eine lange Zeit der rein ehrenamtlichen Betreuung der Archivbestände.

Am 13. Oktober 2023 fand zudem die offizielle Grundsteinlegung für den Neubau des Stadtarchivs statt. Das Stadtarchiv kann zwar auf eine lange, mehr als 400jährige Geschichte zurückblicken, aber es wird in der Bernecker Straße erstmals einen eigens dafür errichteten Bau beziehen.

Die wertvollen Urkunden, Bände und Akten waren im Lauf der Jahrhunderte in Räumen des Rathauses, aber auch schon seit Anfang des 17. Jahrhunderts im Gewölbe des Bürgerspitals untergebracht.

1609 regte der Stadtschreiber Wolf Heller die Unterbringung des Archivs im Gewölberaum des Hospitalgebäudes an, der Stadtchronist kann somit quasi als erster Bayreuther Archivar gelten, da er dazu auch ein Verzeichnis der dort untergebrachten Akten und Urkunden anfertigte.

Ab 1923, also vor 100 Jahren, wurden die historischen Unterlagen erstmals grundlegend durch Oberstudiendirektor a.D. Dr. h.c. Karl Hartmann geordnet und Verzeichnisse angefertigt. Seine verdienstvolle Tätigkeit beendete er im Alter von 94 Jahren nach vierzig Jahren zum November 1963.

Beschluss zum Stadtarchiv aus dem Stadtratsprotokoll vom 19.11.1919
StadtABT, StVBT, B 2311: Beschluss zum Stadtarchiv aus dem Stadtratsprotokoll vom 19.11.1919

Unter der Archivleitung von Dr. Müller wurde erstmals ein ausgebildeter Archivar, Johann Winkler, eingestellt, der die historischen Unterlagen ordnete und auf Karteikarten verzeichnete.

Das Stadtarchiv befindet sich zurzeit noch im dreigeschossiger Flügelbau des Hospitalgebäudes im direkten Anschluss an die Spitalkirche in der Maximilianstraße 64.

Der lang bestehende Platzmangel sowie die unzureichenden baulichen und klimatischen Bedingungen des Gebäudes erfordern ein neues Domizil für das Gedächtnis der Stadt. Im Juli 2017 fand der Stadtrat mit der Leersschen Villa eine passende Liegenschaft und beschloss den Neubau eines Archivzweckbaus zur sicheren Aufbewahrung der städtischen Geschichte.

Am 13. Oktober 2023 konnte die offizielle Grundsteinlegung auf der Baustelle gefeiert werden. Der Bau schreitet zügig voran. Der Umzug in den Neubau wird voraussichtlich im Lauf des Jahres 2025 erfolgen.

Blick von hinten auf die Villa, davor die Baustelle des Neubaus
13.10.2023 - Blick über die Baustelle zur Villa
Kuchenmodell des neuen Stadtarchivs
13.10.2023 - Baumkuchenmodell des künftigen Stadtarchivs (Herzlichen Dank an das Architekturbüro Hartmann + Helm aus Weimar)